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Channel: Kommentare zu: „Das sind keine Wirtschaftsflüchtlinge. Das sind Elends-, Hunger-, und Notflüchtlinge.“ - Enwicklungsminister
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Von: Tai Fei

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@Rolfi
Zu 1. Noch einmal der Hinweis, sehen Sie sich einfach die Statistiken der Reichstagswahlen an. KPD und SPD hatten nur minimale Verluste und immer ein relativ gleichbleibendes Ergebnis. Die Zuwächse der NSDAP basieren auf Verlusten der liberalen und nationalkonservativen Splitterparteien. Das ist ein Fakt, der nichts mit ihren „linksliberalen“ Kurs zu tun hat. Im Übrigen hat es eine geschichtliche Umbewertung erst NACH der Brand-Ära gegeben. Nämlich erst ab dem Zeitpunkt als relevante Stellen in Lehre, Bildung und Justiz nicht mehr von Altnazis dominiert wurden.
Zu 2. Ist keine Behauptung, gilt immer noch als historisch erwiesen, auch wenn einige Reaktionäre das gerne relativiert hätten. Was das mit den Roma zu tun haben soll, weiß ich auch nicht, die haben SIE ins Spiel gebracht, in dem Sie Vergleiche zwischen dem Zwischenkriegs-DE und der heutigen Armut der Balkanländer verglichen haben. Der New Deal der USA setzte bereits 1933 ein. Da war an Rüstungsproduktion noch gar nicht zu denken. Tatsächlich wurden vor allem Infrastrukturprojekte verwirklicht. Ein wesentlicher Bestandteil war aber auch eine restriktive Besteuerung von Unternehmensgewinnen, hohen Vermögen und auch ein Goldverbot. Ferner wurde der Bankensektor stark reguliert und verkleinert.
Zu3. Hier sollten Sie mal bei Wagenknecht nachlesen, die zitiert Erhard seit Neustem recht gerne. Sie werden sich wundern, was der alles so zu Umverteilung gesagt hat. Im Übrigen bin ich allerdings von diesem Arisierungsgewinnler auch nicht der größte Fan.
Zu 4.
Rolfi sagt: 9. Juni 2015 um 19:07
„Bedeuten Schulden nicht automatisch, dass andere das Geld auf der hohen Kante haben. Wenn A bei B verschuldet ist, ist B bei C verschuldet und C bei A.“
Schönes Bsp. geht aber an der volkswirtschaftlichen Realität völlig vorbei. Wenn das so funktionieren würde, warum gibt es denn dann steigende Staatsschulden und wiederum steigendes Volksvermögen? Wie kommt es, dass das Sichtvermögen der Dt. immer über der Staatsverschuldung liegt? Vielleicht mögen Sie daran nicht partizipieren, ich übrigens auch nicht, faktisch ist das aber gegeben. Ihr Bsp. klärt hier nicht einen Punkt. Tatsächlich gibt es in Ihrem Bsp. GAR KEINE Schulden. Wenn A seine Schulden nicht bei B bezahlt, bezahlt B seine nicht bei C und C nicht bei A – niemand hat Schulden, niemand hat Vermögen, tatsächlich hat sogar niemand Geld. Nun dürfen Sie sich gerne Fragen, warum das in der Realität irgendwie nicht so ganz klappt? Ein Tipp: Sie leben in einer Disney-Welt und projizieren den „Kreislauf des Lebens“ auf den „Kreislauf des Geldes“. Globale Volkswirtschaft ist aber kein Disney-Vergnügungspark oder wie man so schön sagt, kein Pony-Hof.

Rolfi sagt: 9. Juni 2015 um 19:07
„Schulden sind vorweggenommenes Wachstum, nichts anderes. Dieses Wachstum wird anderen weggenommen, unseren Kindern, Enkeln usw. Französische Banken sind z.B. wichtige Gläubiger der griechischen Banken. Und was haben Sie davon? Gar nichts. Sie müssen gerettet werden, damit sie nichtbankrott gehen.“
Wieso sollten Schulden vorweg genommenes Wachstum sein? Allenfalls der Zins könnte so bezeichnet werden. Ein Kredit wird aufgenommen um Investitionen zu tätigen. Der Bankkredit steigert lediglich die Buchgeldmenge und ist nach Rückzahlung (oder Pleite) wieder verschwunden. Womit wir zu Kernpunkt kommen, wieso die Banken eigentlich gerettet werden mussten?

Rolfi sagt: 9. Juni 2015 um 19:07
„Einen langfristigen Profit für die “Reichen” (wer soll das sein?) gibt es nur auf dem Papier, denn in Wirklichkeit hat kein “Reicher” etwas davon, dass Banken gerettet werden müssen, dass Währungen inflationiert werden und dass das Heer der Armen von Tag zu Tag zunimmt. Das Problem des heutigen modernen Kapitalismus ist ein Problem der Arbeit und der Geldentwertung und nicht der falschen Verteilung.“
Warum sollte ein „Reicher“ nichts von den Bankenrettungen gehabt haben. Wem gehören denn die Banken? Die gehören im doch nur noch einigen hundert Investmentgruppen, welche wiederum nur das Vermögen dieser „Reichen“ verwalten. Und nochmal unsere derzeitige Inflation liegt UNTER 2% damit liegt kaum eine Entwertung des Geldes vor. Wann akzeptieren Sie endlich mal Fakten. Dass das Heer der Armen wächst liegt eben sehr wohl an der Verteilung. Die Indirekten Steuern, welche arme Bevölkerungsgruppen mehr treffen sind ständig gestiegen. Die Steuern auf Kapitalgewinne, die vor allem Reiche betreffen, wurden wiederum fortwährend gesenkt. Der Anteil der Lohn- und Kapitalsteuer am Gesamtsteueraufkommen ist seit Jahren rückläufig. Da die Masse also immer weniger zur Verfügung hat, bleibt ihr nur zwei Alternativen. Konsum auf Kredit, siehe USA, Südeuropa oder Kosumverzicht, siehe DE (unsere Einzelhandelsbilanz stagniert SEIT 1994). Ersteres führt über kurz oder lang zu Pleiten, bei welchen größere Verluste gerne sozialisiert werden. Letzteres bewirkt ein negatives Investitionsklima für die Realwirtschaft, die ja auf Konsum basiert. Die öffentliche und private Investitionsrate stagniert z.B. seit Jahren in DE und liegt z.Z. sogar unter der Abschreibungsrate.

Rolfi sagt: 9. Juni 2015 um 19:07
Entscheidend ist, d a s s man aus einem Euro zwei Euro macht. Das nennt man dann Kapitalismus. Will man aus einem Euro zwei Euro machen, braucht man Kredit. Den muss man dann zurückbezahlen. Derjenige, der den Kredit vergibt, macht das dann auf etwas gehobener Ebene genauso. Er holt sich Geld, um aus Geld Geld zu machen…Problematisch wird es nur dann, wenn die Realwirtschaft nicht mehr mitspielt. Dann gibt es eine Kreditkrise, einen Börsencrash und eine Weltwirtschaftskrise. Die hat bekanntlich auch die “bösen” Milliardäre getroffen.“

Ihre Analyse ist schon richtig, dass nennt man das Prinzip des Maximalprofits. Ihre Folgerung ist aber etwas abstrus. Wieso muss ich einen Kredit aufnehmen um aus einem zwei Euros zu machen? Das ist keineswegs kausal und so funktioniert auch nicht das kapital. Finanzwesen. Wenn es so wäre, würde das System recht gut funktionieren, da es ja tatsächlich auch ein Wachstum gibt, sprich es wird real Mehrwert erschaffen. Sie vergessen aber hier den Zwang zum Maximalprofit. Dieser Zwang ist es, der i.d.R. Blasen erzeugt. Nur 3% vorgehaltenes Kapital ist für die Banken Pflicht. Alle anderen Gelder der Bilanzen sind REINES Buchgeld. Ferner fragen Sie gar nicht, wieso „…die Realwirtschaft nicht mehr mitspielt.“ Die Realwirtschaft existiert ja nicht im luftleeren Raum, wie der Name schon schön ausdrückt. Die Realwirtschaft ist abhängig vom Verbrauch bzw. Konsum. Und wovon ist der letztendlich abhängig (?) von der Massenkaufkraft! Genau das wird immer gerne vergessen. Löhne und Gehälter werden in Unternehmen natürlich nur als Kostenfaktor gesehen. Betriebs- und vor allem volkswirtschaftlich ist das aber verkürzt. Irgendjemand muss ja die Waren auch kaufen. Der Arbeitsmarkt ist daher nicht mit anderen Märkten gleichzusetzen.
Im Übrigen hat der letzte Finanzcrash eben NICHT die „bösen Milliardäre“ getroffen. Die Banken wurden ja gerettet, damit die Einlagen der Investmentgruppen und damit die Vermögen der Milliardäre. Sie müssen die Linie schon bis zum Schluss durchziehen.

Damit wird dann nämlich auch die Frage der Verteilung relevant. Vermögen, welches sehr breit verteilt ist, fließt relativ schnell in den Konsum. Davon profitiert die Wirtschaft, es wird moderates Wachstum erzeugt und Investitionen lohnen sich um die Profitrate zu halten, da eine Steigerung der Produktivität erfolgt. Ab einem gewissen Vermögenspunkt fließt das Geld aber eben nicht mehr in den Konsum. Spätestens nach dem 10. Auto in der Garage spielt Konsum irgendwann keine Rolle mehr. Überschüssiges Vermögen wird investiert. Da die Profitraten der Realwirtschaft (sofern kein Monopol vorliegt) aber kaum über der Geldentwertung liegen können, konzentriert sich dieses Geld in Blasen und Scheininvestitionen (Betongold, Kunstgegenstände, Weine, Derivate) – siehe Prinzip des Maximalprofits.


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